Frage:
Was geschah am 21. April 1873 in Frankfurt?
fairyofnorth
2007-04-21 10:26:53 UTC
Was geschah am 21. April 1873 in Frankfurt?
Fünf antworten:
dominique
2007-04-21 10:46:20 UTC
Frankfurter Bierkrawall



Als Frankfurter Bierkrawall vom 21. April 1873 sind die folgenschwersten sozialen Unruhen zwischen den Revolutionen von 1848 und 1918 in Frankfurt am Main in die Stadtgeschichte eingegangen. Bei der Niederschlagung durch das preußische Militär kamen 20 Menschen ums Leben. Auslöser der Unruhen war die Erhöhung des Bierpreises durch die örtlichen Brauereien, in der Bewertung eines möglichen politischen Hintergrunds ist sich die Forschung uneinig.



Auslöser der Krawalle war die Erhöhung der Bierpreises von 4 (1 Batzen) auf 4½ Kreuzer durch die Frankfurter Brauereigaststätten zum 1. April 1873. Bier hatte damals, noch mehr als heute, für die Arbeiter den Status eines Grundnahrungsmittels, die Preiserhöhung um 12,5% traf die schlecht bezahlte Unterschicht hart. Hinzu kam, dass es keine Halbkreuzermünzen gab, und man deshalb für das Bier zunächst fünf Kreuzer bezahlen musste und vom Wirt einen Gutschein über einen halben Kreuzer (der jedoch nur beim selben Wirt einlösbar war) zurückerhielt.



Der 21. April war der letzte Tag der Frühjahrsmesse. An diesem Tag hatten die Frankfurter Arbeiter traditionell arbeitsfrei, auf dem Bleichgarten an der Breiten Gasse fand ein Volksfest statt. Die (auch auf dem Fest erhobenen) erhöhten Bierpreise und die dennoch konsumierten Alkoholmengen führten zu einer zunehmend aggressiven Stimmung unter den Festbesuchern. Schon im Vorfeld waren Zusammenstöße befürchtet worden, in den Vorwochen war es in Mannheim und Stuttgart ebenfalls wegen erhöhter Bierpreise zu Unruhen gekommen.



Die Garnison entsandte am Abend sechs Kompanien zur Niederschlagung der Unruhen. In der Fahrgasse in der Altstadt schossen die Soldaten in die Menschenmenge. Erst gegen Mitternacht konnte die Armee die Situation unter Kontrolle bringen. 20 Menschen wurden von Soldaten erschossen, darunter eine alte Frau und ein zehnjähriger Junge. Die Toten wurden im Hospital zum Heiligen Geist aufgebahrt.



Am Morgen nach den Unruhen befand sich die Stadt im Belagerungszustand. Alle wichtigen öffentlichen Plätze, die Brücken und Bahnhöfe waren von Militär besetzt. Schulen, Geschäfte und Hotels blieben geschlossen. Zusätzlich zu den in Frankfurt stationierten Truppen waren drei Bataillone Infanterie aus Homburg, Mainz und Offenbach in Frankfurt zusammengezogen worden. In der Stadt und im Stadtwald wurden etwa 300 Verdächtige festgenommen.



Am 14. Juli 1873 tagte im Leinwandhaus ein Schwurgericht zur Aburteilung der Aufständischen. 47 Angeklagte, darunter viele Auswärtige, wurden zu Zuchthaus oder Gefängnis verurteilt, die Höchststrafen betrugen 4½ Jahre.



Die Frankfurter Brauereien kündigten nach dem Bierkrawall eine Rücknahme der Preiserhöhungen an, da nicht ihretwegen Leben und Eigentum bedroht werden solle.
niels r
2007-04-21 10:50:25 UTC
Als Frankfurter Bierkrawall vom 21. April 1873 sind die folgenschwersten sozialen Unruhen zwischen den Revolutionen von 1848 und 1918 in Frankfurt am Main in die Stadtgeschichte eingegangen. Bei der Niederschlagung durch das preußische Militär kamen 20 Menschen ums Leben. Auslöser der Unruhen war die Erhöhung des Bierpreises durch die örtlichen Brauereien, in der Bewertung eines möglichen politischen Hintergrunds ist sich die Forschung uneinig.
☆☆ -o(◔␣◔)o- ☆☆
2007-04-21 10:30:01 UTC
Bei der gewaltsamen Niederschlagung des durch eine Bierpreiserhöhung ausgelösten Frankfurter Bierkrawalls sterben 20 Menschen, 300 werden festgenommen.
2007-04-21 10:29:17 UTC
Frankfurter Bierkrawall
olles_toastbrot
2007-04-21 10:48:02 UTC
Der Bürgermeister von Wesel wurde von Aliens entführt.


Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
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